Sein Vorgänger, der LJ 80 oder „eljot“ löste eine Art Euphorie aus und war eine zeitlang der trendigste Zweitwagen in coolen Großstädten, war aber dennoch zu hart gefedert und hatte einfach zu schlechte Manieren.
Der SJ hingegen war ebenso vorzeigbar wie klassenlos und zudem entschieden straßentauglicher – was ihn jedoch weit von dem entfernt ansiedelt, was man sich unter einem sicheren Fahrverhalten vorstellt. Auf Nässe ist der prinzipiell heckgetriebene Wagen mit seinem kurzen Radstand ein Garant für ein ausbrechendes Hinterteil, speziell auf Nässe – und just hier ist es am ärgerlichsten, den Allradantrieb nicht permanent zur Verfügung zu haben. Der ist nämlich nach ganz klassischer Weise nur zuschaltbar. Was dann folgt, ist ebenfalls alte Schule:

Für den SJ spricht im wesentlichen seine Handlichkeit und extreme Übersichtlichkeit im Stadtverkehr, ebenso wie das spektakuläre Cabrio-Gefühl und die günstigen Unterhaltskosten. Bei höheren Geschwindigkeiten wird der Wagen ebenso laut, wie er durch seine völlig veraltetes Fahrwerk unbeherrschbar wird. Erstaunlich jedoch: im Gelände bringt es kaum einer weiter als der Suzuki-Geländefloh – das gilt sogar für die sehr seltene lange Station-Version des Japaners, die im Grunde nicht so aussieht, aber im Schlamm eine ausnehmend gute Figur macht. Wer sich für einen Wagen dieser Serie interessiert, sollte IN JEDEM FALLE zum größeren Modell greifen – der 413er ist dem 410er, der lediglich 45PS zusammenbringt, im normalen Straßenverkehr um Klassen überlegen – der 410er ist nicht soviel billiger, dass es dadurch etwas zu gewinnen gäbe. Beide Modelle kommen mit 7 – 9 Litern Super aus, die Versicherung langt auch nicht so hin – warum also auf einen viel zu kleinen Motor zurückgreifen, wo auch der „größere“ nur 130 KM/H realisiert?

Wem es auf den Euro nicht so ankommt, der sollte lieber gleich zum Jimny greifen – wer jedoch auf der Suche nach einen wirklich preiswerten Geländewagen ist, wer auf der Suche nach einen ebenso günstigen wie witzigen Zweitwagen ist, der ist mit dem kleinen zuverlässigen Suzuki hervorragend bedient.
Worauf sollte man achten?
ROST dürfte das schlimmste Problem des SJ / Samurai sein. Vor allem im Bereich der Heckklappe und der Türunterkanten rostet der Suzuki gerne – ebenso im Bereich der Radläufe. Hier gibt es eine Art galoppierenden Rost, der – einmal zum Ausbruch gekommen, speziell bei den Modellen vor 1990 – einen ganzen Kotflügel

Preise
Gute Exemplare beginnen bei 1.500€; wer rost nicht scheut, wird auch darunter fündig. Die lange geschlossene Limousine ist immer ein paar Euro teurer, die seltenen Diesel-Modelle kosten immer 1000€ Zuschlag gegenüber vergleichbaren Benzinern. Wer sich nach einem neueren Modell umschaut, sollte überlegen, ob er nicht gleich zum Jimny greift.
Lebenserwartung
Die kleinere Maschine ist nach 100.000 Kilometern schon aufgrund der nötigen Drehzahlen fertig – die größere schafft 150 – 180.000 – wird dann jedoch müde, speziell im Bereich der Ventile. Die niedrigen Fahrzeugpreise rechtfertigen dann häufig keine Reparatur mehr.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen